Die Geschichte hinter Polli Pimpel
Polli Pimpel - das Mädchen in den roten Schuhen existierte schon lange, aber nur im Kopf. Denn - wer wollte die Geschichte denn schon lesen? Viele, wie sich herausgestellt hat. Aber alles begann mit den Worten: "Schreibe diese Geschichte auf!"
Mein Traum
Kinderbücher schreiben - das war schon immer mein Traum, bereits als Kind und Jugendliche habe ich mir Geschichten ausgedacht und zunächst handschriftlich viele Hefte gefüllt und anschließend abgetippt. Oft habe ich die Arbeit dann in der Schublade verschwinden lassen - wer wollte das schon lesen?
Dann wurde ich Mutter und schon allein durch diese neue Rolle habe ich mich viel mit Kindergeschichten beschäftigt. Stundenlanges Vorlesen unterschiedlichster Kinderbücher und immer von dem Gedanken begleitet: Das will ich auch einmal. Meinem Kind meine selbst verfasste Geschichte vorlesen, was könnte es besseres geben? Es blieb aber bei dem Wunsch, gemacht habe ich - trotz einiger Ideen - nichts.
Und dann kam Polli!
Die Geschichte entwickelte sich über längere Zeit in meinem Kopf. Von Anfang an stand der Name fest: Polli Pimpel. So eingängig, etwas frech und doch beim ersten Hören sympathisch. Und in meiner Vorstellung waren von Anfang an diese roten Stiefel, ein Symbol der Kraft und des Selbstvertrauens. Die Idee von Polli nahm zwar Gestalt an, aber dennoch zögerte ich mich, ihre Geschichte zu beginnen. Warum eigentlich?
Kurz vor Weihnachten 2019 fuhr ich mit meinen Töchtern zur Kur und lernte dort eine wunderbare Familie kennen. Eines abends saßen wir alle beisammen, wir Mütter tranken Wein, lachten und sprachen viel. Und plötzlich, ich weiß nicht warum, erzählte ich die Geschichte von Polli. Damals noch ganz anders als sie heute ist, aber alle lauschten und waren sichtlich begeistert.
"Schreibe diese Geschichte auf!"
Ein paar Wochen später, die Kur war längst beendet und der Alltag hatte sich wieder eingeschlichen, bekam ich Post. Meine Bekannte aus der Kur schickte mir ein grünes Notizbuch, darin die Bleistiftzeichung der Polli, die ich an dem Abend mit wenigen Worten skizziert hatte und den eindringlichen Worten: "Schreibe diese Geschichte auf!"
Aber ich tat es immer noch nicht, irgendetwas in mir sträubte sich. Ich erzählte meiner Kollegin und guten Freundin Ulrike von der ganzen Buchidee und tat das aber gleich auch ab. Aber sie lachte nicht, sondern ermutigte mich, einfach mal anzufangen. Sie habe eine Freundin, die sehr gut zeichnen kann, bestimmt hätte sie Lust auf ein neues Projekt. Am selben Tag setzte ich mich an den Rechner. Was monatelang in mir gewachsen war, schrieb ich nun innerhalb einer Stunde nieder. Pollis Geschichte war die ganze Zeit da und nun fasste ich sie in Worte, noch nicht perfekt, eher ein Versuch, aber der Anfang war gemacht.
Das ist Polli!
Ulrike schickte ihrer Freundin Désirée den Textentwurf, damals war er noch recht kurz und ganz anders als heute. Und gut zwei Wochen später bekam ich eine Nachricht: "Guck mal, ich habe mal was gezeichnet. Stimmt die Richtung?" Désirée hatte Skizzen von drei Polli-Typen gefertigt, alle drei auf ihre Art speziell. Aber beim Anblick des einen bekam ich Gänsehaut und ich wusste: Das ist Polli! Genauso so. Als hätte Désirée in meinen Kopf geguckt, denn in dem kurzen Text, der ihr vorlag, waren nur wenige Beschreibungen. Dies war ein bedeutender Tag für mich - jemand glaubte an die Geschichte. Und es war besiegelt: Polli Pimpel würde entstehen.
Es dauerte seine Zeit. Manchmal hörte ich wochenlang nichts von Désirée, die gerade an ihrer Selbstständigkeit feilte und als Mutter auch über beide Ohren im Chaos versank, es war immerhin 2020, Corona hielt uns alle in Atem. Aber ab und zu kam ein neues Vorschlag, Tante Grete oder Polli, die auf der Bühne steht. Jedes Bild ein Kunstwerk für sich, so liebevoll und authentisch. Ich meinerseits überarbeitete den Text immer und immer wieder. Inzwischen hatten ihn viele Freunde gelesen und mir viel konstruktive Vorschläge unterbreitet.
Polli verändert sich
Polli entwickelte sich ganz anders, als ich sie damals in meinem Kopf angelegt hatte, sie wurde dynamischer und offenbarte auch Seiten an sich, die man zunächst nicht von ihr erwartete, die für ihre Entwicklung aber von großer Bedeutung waren. Sie wurde nachlässig gegenüber der Person, die immer zu ihr gehalten hatte, ihrer besten Freundin. Stellenweise verurteilt man als Leser ihr Verhalten - aber es zeigt auch, dass wir alle immer mal wieder schwanken, zwischen dem Guten und dem Schlechten. Die goldene Mitte zu finden, das ist Pollis Aufgabe und am Ende gelingt es ihr.
Polli ist da: Wie geht die Geschichte nun weiter?
Nun ist alles ganz frisch fertig. Polli ist bei epubli im Selbstverlag erschienen und wir stehen am Beginn dieser neuen Geschichte: Wie wird Polli da draußen aufgenommen? Wird sie überhaupt Aufmerksamkeit erhalten? Trifft das Thema den Geschmack? Ich denke, ja! Ganz stolz bin ich auf dieses Projekt und kann mit gesundem Selbstbewusstsein sagen, dass Pollis Geschichte eine gute ist. Sie funktioniert gut, die Kombination aus Illustrationen und Texten ist sehr gelungen und stimmig. Ich freue mich nun darauf, Polli zu zeigen und hoffe sehr, dass ihre Geschichte gelesen wird.